Untitled 1 Wetterstation Gevenich
 
Titelbild
 
Wetterticker  
 
Menüleiste
Home
Messdaten
Wetterwarnungen
Weitere Messdaten
Vorhersagen
Blitzortung
Weiteres
Archive
Externe Links
Messnetzwerke
Testbereich
Infos
Social Media
Regenradar
Niederschlagsradar(Wetterradar) für Deutschland
Blitzradar
Blitzradar für Deutschland
Erdbeben
Feuerball
Sonnensturmvorhersage
Batteriestatus
Countdowns
Counter
Thema des Tages
Thema des Tages von Gestern den 21.01.2025 - (neu um 11 Uhr)
Wetter aktuell
 
 

Wetter aktuell

Winter 2024/2025 Quo Vadis?

Teaser/Kurztext Der Winter 2024/2025 war bisher von häufigen Hochdruckwetterlagen geprägt. Selbst in den Mittelgebirgen fiel nur wenig Schnee. In Nordamerika hingegen sorgt ein extremer Kaltlufteinbruch dafür, dass die Temperaturen stellenweise unter -40 °C fallen. Welche Folgen dieser Kaltlufteinbruch auf unser Wetter hat und wie es nach diesem Umschwung weitergehen könnte, beleuchten wir im folgenden Thema des Tages.

Der Winter 2024/25 hat sein ganz eigens Zirkulationsmuster. Sehr milde Phasen mit windigen Westwetterlagen wurden durch kurze Kaltlufteinbrüche beendet. Diese Kaltlufteinbrüche waren aber nie von langer Dauer. Danach setzte sich immer wieder Hochdruckeinfluss mit warmer Luft in der Höhe durch, wie zum Beispiel um die Weihnachtsfeiertage oder auch in den letzten Tagen. Diese stabilen Hochdruckgebiete hielten sich tagelang, manchmal sogar wochenlang. Besonders im Bergland und an dessen Nordrändern blieb es ungewöhnlich mild, während es im Flachland oft frostig und neblig trüb war - typische Inversionswetterlagen prägten das Bild. Auch im Bergland war der Winter bisher schneearm.

Ein aktueller Kaltlufteinbruch in Nordamerika beeinflusst aber auch unser Wetter und sorgt dafür, dass das langanhaltende Hochdruckwetter nun zu Ende geht. Es hält sich hartnäckig die Vorstellung, dass Kaltlufteinbrüche in Nordamerika in einigen Wochen auch bei uns für kaltes Wetter sorgen. Doch das Gegenteil ist der Fall: Die arktische Kaltluft bewegt sich ostwärts und strömt über den relativ warmen Nordatlantik. Dort bilden sich kräftige Tiefdruckgebiete, von denen eines gegen Ende der Woche als Orkantief auf die Britischen Inseln trifft. Auf der Vorderseite dieser Tiefs wird milde Atlantikluft nach Mitteleuropa geführt, was einen wechselhaften Witterungsabschnitt einleitet. Meteorologen sprechen in solchen Fällen vom ?Erwachen des Atlantiks?. Unser Hochdruckgebiet wird weiter nach Osten abgedrängt und bis zum Wochenende stellt sich eine Westwetterlage ein. Die Aussichten sind somit auch im Bergland wenig winterlich.

Im weiteren Verlauf blockiert hoher Luftdruck über Osteuropa die Zugbahnen der Tiefdruckgebiete, sodass diese eine nordöstliche Richtung einschlagen und die Westwetterlage in eine Südwestwetterlage übergeht. Damit wird zu Beginn der neuen Woche voraussichtlich subtropische Luft einfließen, wodurch vielerorts zweistellige Höchstwerte möglich sind und der Wintercharakter endgültig einem Hauch von Frühling weicht. In der Westhälfte wird es voraussichtlich wechselhaft, im Osten scheint häufiger die Sonne. Ab Mitte nächster Woche zeigen die Modelle zwar eine einheitliche Tendenz, dass eine Kaltfront für eine kurze Abkühlung sorgen könnte. Die vom Atlantik stark erwärmte maritime Polarluft lässt aber nur im Bergland etwas Schnee erwarten. Eine nachhaltige Abkühlung ist nicht in Sicht.

Für die erweiterte Mittelfristvorhersage ist ein weiterer wichtiger Aspekt, nämlich der Polarwirbel von Bedeutung. Er ist ein starkes Höhentief, das sich im Winter durch Abkühlung in der Stratosphäre bildet. In seinem Einflussbereich herrschen Temperaturen bis unter -80 °C in etwa 15 bis 25 km Höhe. Der Polarwirbel beeinflusst den Jetstream. Wird der Polarwirbel durch eine plötzliche Erwärmung der Stratosphäre geteilt, so schwächt sich der Jetstream ab und es bilden sich häufig Blockadelagen, in denen die Kaltluft weit nach Süden vordringen kann und somit ein lang anhaltender Wintereinbruch wahrscheinlicher wird. Derzeit gibt es jedoch keine Anzeichen für eine solche Erwärmung. Im Gegenteil: Der Polarwirbel erreicht fast Rekordstärke, was einen starken Jetstream und damit milde Westwetterlagen begünstigt. Dem gegenüber steht die Tendenz zu blockierenden Hochdrucklagen diesen Winter.

Für Anfang Februar zeigen die Modelle zwei wahrscheinliche Szenarien: Entweder setzt sich eine wechselhafte und meist milde Westwetterlage durch, die allenfalls im Bergland etwas Schnee bringt, oder es kehrt ein blockierendes Hoch über Mittel- oder Osteuropa zurück, das erneut zu einer Inversionswetterlage führt - mit milder Luft in höheren Luftschichten und kühlem, trüben Wetter in den Niederungen. Die Chancen für ein winterliches Szenario stehen derzeit eher schlecht.

(Die Bilder und Links zum heutigen Thema des Tages finden Sie wie immer im Internet unter www.dwd.de/tagesthema.)

Dipl. Met. Christian Herold

Deutscher Wetterdienst Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach, den 21.01.2025

Copyright (c) Deutscher Wetterdienst

 
 
Untitled 1
Thema des Tages - Gestern
Thema des Tages von Vorgestern den 20.01.2025
  Wetter aktuell  
     
 

Wetter aktuell

Orkantief vor den Toren Westeuropas

Das ruhige Hochdruckwetter neigt sich bei uns langsam dem Ende zu. Ab Mittwoch wird es unbeständiger und zum Wochenende auch deutlich milder. Verantwortlich dafür ist ein kräftiges Orkantief über dem östlichen Atlantik.

Am heutigen Montagmorgen gab es vor allem in der Westhälfte erneut teils dichte Nebel- und Hochnebelfelder. Während es in den Niederungen teils sogar den ganzen Tag trüb bleibt, scheint auf den Bergen häufig von der Frühe an die Sonne. Dazu gibt es eine markante Temperaturinversion. So meldete der Brocken vergangene Nacht eine Tiefsttemperatur von +3,5 Grad, während in Goslar mäßiger Frost mit einem Minimum von -6 Grad verzeichnet wurde.

Verantwortlich dafür ist das sehr beständige Hoch BEATE. Dieses Hoch verlagert sich aber in den nächsten Tagen unter deutlicher Abschwächung langsam in Richtung Südosteuropa. Gleichzeitig entwickelt sich zur Wochenmitte in Verbindung mit einem kräftigen Polarluftvorstoß über Westgrönland in den zentralen Atlantik, ein neues Tiefdruckgebiet über dem Atlantik. Dieses Tief verlagert sich im weiteren Verlauf in Richtung Britische Inseln und verstärkt sich rapide. Während es am Donnerstagmittag einen Kerndruck von etwa 980 hPa aufweisen soll, wird es voraussichtlich bereits am Freitagmorgen seinen Höhepunkt mit einem minimalen Luftdruck von etwa 945 hPa im Zentrum erreichen. Definitionsgemäß spricht man bei einem Druckabfall von 24 Hektopascal oder mehr innerhalb von 24 Stunden von einer rapiden Zyklogenese.

Ein Grund für die rapide Entwicklung des Orkantiefs ist das Zusammentreffen von kalter Polarluft mit subtropischer Warmluft. Dieses Zusammenspiel kommt in der Region südlich von Grönland allerdings auch bedingt durch den Golfstrom sehr häufig vor, sodass rapide Zyklogenesen dort keine Seltenheit sind. Des Weiteren wird die starke Vertiefung des Druckgebildes zum Orkantief von Donnerstagmittag bis Freitagfrüh durch seine relative Lage zum Jetstream begünstigt. Da das Tief sich vom südlichen Teil des Jetmaximums zum linken Jetausgang verlagert, sorgen divergente Effekte in der Höhe (Auseinanderströmen von Luft) für zusätzlichen Druckfall am Boden.

Somit erreicht das Tief nach einer rapiden Intensivierung voraussichtlich am Freitagfrüh seinen Höhepunkt. Dann befindet es sich mit seinem Zentrum vor der Nordwestküste Irlands und wird unter Abschwächung nördlich von Irland in Richtung Skandinavien ziehen. Das bedeutet, dass sich vor allem die Bevölkerung entlang der Nord- und Westküste der Insel auf Böen in Orkanstärke einstellen muss. Auch in Schottland gibt es vor allem im Bergland Orkanböen. Aber auch im Landesinneren von Schottland und Nordirland muss mit schwerem Sturm und zeitweiligen orkanartigen Böen gerechnet werden. Die genaue Intensität und Zugbahn sind aber insgesamt noch mit einigen Unsicherheiten verbunden. Während einige Lösungen mit schwerem Sturm bis Orkan in Irland das Orkantief etwas südlicher ziehen lassen, berechnet beispielsweise das hauseigene ICON Modell die stärksten Winde nördlich von Irland über dem Ozean.

Bei uns wird vom Sturm nicht viel zu spüren sein. Zum Wochenende nimmt der Wind zwar vor allem in der Nordwesthälfte zu, von einer ausgewachsenen Sturm- oder gar von einer Orkanlage sind wir in Deutschland aber weit entfernt! Allerdings stellt sich zum nächsten Wochenende eine Südwestlage bei uns ein. Damit wird es deutlich milder. In den Niederungen werden dann voraussichtlich verbreitet Temperaturen um 10 Grad erreicht. Im Südwesten sind örtlich sogar vorfrühlingshafte Spitzenwerte von knapp 15 Grad möglich. Dabei erwartet uns aber unbeständiges Wetter mit zeitweiligen Regenfällen.

(Die Bilder zum heutigen Thema des Tages finden Sie wie immer im Internet unter www.dwd.de/tagesthema.)

M.Sc.-Met. Nico Bauer

Deutscher Wetterdienst Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach, den 20.01.2025

Copyright (c) Deutscher Wetterdienst

 
 
Menüleiste Rechts Untitled 1
 
 
Link
Links
 
 
Wetterpopl Wetterspiegel   Wettersektor