Der Begriff wird meist für Meteore verwendet, deren scheinbare Helligkeit größer ist als die des hellsten Planeten, der Venus, also größer als −4 mag. Leuchtschwächere Ereignisse werden als Sternschnuppen bezeichnet. Gelegentlich wird für ein besonders helles Ereignis, das heller als etwa −17 mag ist, also ungefähr 100-mal heller als der Vollmond,[1] die Bezeichnung Superbolide verwendet.[2] Beide Abgrenzungen sind jedoch nicht scharf.[
Thema des Tages von Gestern den 12.07.2025 - (neu um 11 Uhr)
Wetter aktuell
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Sommer, Sonne, Cocktailwetter?!
In den vergangenen zwei Tagen wurde in den USA der "Tag der Piña Colada" und der "Mojito-Tag" begangen. Ob das Wetter auch hierzulande zu einem Cocktail einlädt, wird im heutigen Thema des Tages beschrieben.
Ein sommerlicher Abend, nicht zu heiß, aber doch warm genug, um noch lange draußen zu sitzen, um bei einem Cocktail einen Tag im Garten oder im Freibad gebührend ausklingen zu lassen. Doch wird das Wetter an diesem Wochenende solchen Vorstellungen von Sommer gerecht? Und warum zielt der Titel bereits auf Cocktails ab? Dies liegt mitunter daran, dass in den USA am Donnerstag, den 10. Juli, der "Tag der Piña Colada" und am gestrigen Freitag, den 11. Juli, der "Mojito-Tag" begangen wurde. Im Falle des "Tags der Piña Colada" ist leider nicht bekannt, wer diesen Aktionstag ins Leben rief und seit wann dieser begangen wird. Einige Quellen behaupten, er wurde von US-Barkeepern in den späten 1950er-Jahren initiiert. Ein kanadischer Zeitungsartikel aus dem Jahr 1985 gilt als erste schriftliche Erwähnung dieses Aktionstags. Aus dem Artikel mit einer Liste weiterer kurioser Feiertage geht hervor, dass der "Tag der Piña Colada" auf den 10. Juli fällt. Eine Begründung für die Wahl dieses Datums wurde darin aber nicht genannt.
Die Piña Colada (span. piña = Ananas, colar = durchsieben) ist weltweit einer der beliebtesten Cocktails, der aus den Basiszutaten Ananassaft, Kokosnusscreme und Rum gemixt wird. Sie steht für karibische Lebensfreude, weswegen der Gouverneur Puerto Ricos Rafael Hernández Colón sie 1978 zum Nationalgetränk erklärte. Bereits 1922 findet sich die Beschreibung eines Cocktails aus Ananassaft und Rum. Mixgetränke aus den für die Piña Colada benötigten Zutaten waren aber schon unter den Seeleuten und Piraten des 19. Jahrhunderts bekannt. Es gibt allerdings zwei Bars in Puerto Rico, die von sich behaupten, die Erfinder der Piña Colada zu sein. In der Bar "La Barrachina" in San Juan soll der Barkeeper Ron Ramon Portas Mingot 1963 den Cocktail zum ersten Mal gemixt haben. Aber auch die "Caribe Hilton's Beachcomber Bar" proklamiert die Erfindung für sich. Hierbei besteht allerdings Uneinigkeit darüber, welchem Barkeeper das Kunststück gelang: dem gebürtig aus Spanien stammenden Barkeeper Ricardo Gracia 1953 oder Ramón "Monchito" Marrero 1954. So oder so nahm die Beliebtheit dieses Cocktails unaufhörlich zu, bedingt vielleicht auch durch das von Rupert Holmes 1979 verfasste Lied "Escape (The Piña Colada Song)". Einem anderen sehr beliebten Cocktail, dem Mojito, wurde am gestrigen Freitag ein Aktionstag gewidmet. Mojito besteht in seinen Basiszutaten aus Limettensaft, Minzblättern, weißem Rohrzucker, Sodawasser und hellem kubanischen Rum. Über die Ursprünge, also den Initiator oder das Gründungsjahr, ist auch im Falle des "Mojito-Tags" kaum etwas bekannt. Und auch warum der 11. Juli für diesen Aktionstag gewählt wurde, ist nicht überliefert. Woher der Name "Mojito" stammt, ist ebenfalls nicht überliefert. Es gibt Theorien, dass sich der Name vom westafrikanischen "mojo", einem Stoffbeutel mit magischen Gegenständen, oder vom spanischen "mojar" (deutsch: nassmachen) ableiten könnte. Wirklich nachweisen lässt sich aber keine Theorie. Bekannt ist hingegen, dass die Wurzeln des Mojitos auf Kuba zu finden sind. Der Cocktail steht damit in der Tradition karibischer Rum-Mixgetränke. Angeblich soll bereits im 16. Jahrhundert der Freibeuter Francis Drake eine Art Mojito aus Limetten, Minzblättern, Zucker und dem Zuckerrohrschnaps Aguardiente de Caña konsumiert haben. Auch wenn rund um die Geschichte des Mojitos kaum etwas bekannt ist, so ändert das nichts an der großen Beliebtheit dieses Cocktails. Doch nun zu der Frage, wie das Wetter an diesem Wochenende wird? Wo kann man sich mit einem Cocktail seiner Wahl nach draußen setzen und wo sollte man den lieber drinnen genießen? Aus der letzten Frage geht bereits hervor, dass nicht überall die Sonne unentwegt vom Himmel scheint. An diesem Wochenende befinden wir uns hinsichtlich wetterwirksamer Druckgebilde tatsächlich etwas zwischen den Stühlen. Tief GABRIEL mit seinem Kern über Nordostdeutschland versorgt den Nordosten und Osten des Landes mit vielen Wolken, aber auch dem sicherlich lang ersehnten Regen. Diese schauerartigen Regenfälle können mitunter kräftig sein, einzelne Gewitter sind ebenfalls möglich. Die Höchsttemperaturen liegen am heutigen Samstag dabei zwischen 18 und 24 Grad. An der Ostsee frischt der Nordostwind mitunter stark böig auf. Anders sieht es hingegen im Südwesten und Süden aus. Diese Regionen liegen unter schwachem Hochdruckeinfluss (DORLE). Bei sommerlichen 24 bis 29 Grad ziehen zeitweise Wolken über den Himmel, vielfach scheint die Sonne auch länger. Zudem ist es meist trocken, am ehesten sind in Ostbayern einzelne Schauer oder Gewitter möglich. Abends kühlt es insbesondere in den Hochlagen schneller ab, aber ausgerüstet mit Jacke oder Decke lässt sich ein Cocktail durchaus draußen genießen.
Auch am morgigen Sonntag zeigt sich ein ähnliches Bild. Im Süden scheint bei lockerer Bewölkung häufig die Sonne und es ist dort mit 25 bis 31 Grad sommerlich warm. An den Alpen und im südlichen Baden-Württemberg sind zum Nachmittag einzelne Gewitter möglich. In den übrigen Landesteilen treten bei wechselnder bis starker Bewölkung schauerartige Regenfälle, örtlich auch kräftige Gewitter auf. Die Höchsttemperaturen erreichen dabei Werte von 21 bis 24 Grad. Bezogen auf den Titel "Sommer, Sonne, Cocktailwetter?!" kann man also resümieren, dass Sonnenschein nicht allen vergönnt ist. Ob das Wetter vor Ort zu einem Cocktail einlädt oder nicht, bleibt aber jedem selbst überlassen.
M.Sc. Tanja Egerer
Deutscher Wetterdienst Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach, den 12.07.2025
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Thema des Tages - Gestern
Thema des Tages von Vorgestern den 11.07.2025
Wetter aktuell
Wetter aktuell
Europawetter
Tief GABRIEL bringt am Wochenende vor allem dem Osten Deutschlands, teils aber auch anderen Landesteilen Regen. Welch bedeutende Rolle Gabriel europaweit spielt wird im heutigen Thema des Tages beleuchtet.
Vor allem zwischen Ostsee und Erzgebirge wird man aufatmen ? zumindest, wenn die Wettervorhersagemodelle recht behalten sollten. Tief GABRIEL sorgt übers Wochenende dort für einiges an Regen. Lokal eng begrenzt kann es sogar schon wieder etwas (zu) viel werden, denn kräftige Schauer und Gewitter können durchaus Unwetterpotential aufweisen. Und auch in den übrigen Gebieten, so z. B. in der Nordhälfte Bayerns, wird der Mangel an Niederschlag etwas abgemildert.
Auf seinem Weg vom südlichen Baltikum nach Westen erreicht GABRIEL am morgigen Samstagmittag das Stettiner Haff. In Abbildung 1 ist seine Position um 12 UTC (14 MESZ) zu sehen, zusammen mit der durch Pfeile angedeuteten, gegen den Uhrzeigersinn verlaufenden Zirkulation um Gabriel herum. Dazu liefert Abbildung 1 auch Informationen über die Temperaturen in ca. 1,5 km Höhe. Die in Orange und Rot gehaltenen Bereiche relativ hoher 850 hPa-Temperaturen bilden dabei einen Ring um GABRIEL, wobei dieser in gewisser Weise als steuerndes Zentraltief fungiert.
Die Temperaturunterschiede sind dabei durchaus beachtlich. Über der zentralen Ostsee in unmittelbarer Nähe des Tiefkerns liegen sie teils nur um 7°C, dagegen können Teile Nordwestrusslands mit bis zu 20°C aufwarten. Insbesondere vom östlichen Schwarzen Meer, dem Kaukasus und dem Kaspischen Meer wird in einem breiten Streifen heiße Luft über den Westen Russlands hinweg bis nach Skandinavien geführt. Westlich von Tief GABRIEL und damit über Westeuropa ist die Strömung dagegen etwas diffuser und nicht so klar konturiert. Für den ?warmen? oder ?heißen? Ring braucht es dort die Hilfe von Hochdruckgebieten, deren Absinken für eine Austrocknung und Erwärmung der Luftmassen sorgt.
Wie stark sich insbesondere das ?Förderband? östlich von GABRIEL bei den Höchsttemperaturen bemerkbar macht, zeigt Abbildung 2. Nördlich des Kaukasus werden am Sonntag Höchstwerte von 35 bis 40°C erwartet, gebietsweise kann es auch noch etwas mehr sein. Die Region um Moskau bringt es auf bis zu 30°C, und selbst in Skandinavien und England, die man normalerweise nicht mit solchen Temperaturen in Verbindung bringt, fällt zumindest lokal die 30°C-Marke. Für das Mittelmeer sind dies sicherlich im Juli erwartbare Maxima, in Deutschland kann sich in den erlauchten Kreis der ?30er? nur der Oberrhein einreihen. Überall dort, wo GABRIEL für viele Wolken sorgt, schwanken die sonntäglichen Maxima um 25°C, und wenn dann auch noch eine ordentliche Portion Regen dazu kommt, schaffen es die Maxima sogar nur knapp über 20°C - wenn überhaupt. Skandinavien hat es bezüglich des Sonnenscheins und des damit verbundenen ?Sahnehäubchens? bei den Höchstwerten etwas besser als wir. Einerseits scheint dort die Sonne am Wochenende von einem oft blitzblank geputzten Himmel, andererseits sind im hohen Norden die Tage noch immer bemerkenswert lang. So geht im mittelschwedischen Gunnarn am morgigen Samstag die Sonne schon um 02:37 MESZ auf und erst um 23:12 MESZ unter. Gunnarn ist für MOSMIX auch der ?Top-Pick? bei den sonntäglichen Maximalwerten: 31°C peilt das Modell dort an, der entsprechende Wert ist auch in Abbildung 2 zu finden.
Da die Temperaturen in Mittelschweden in der Nacht zum Montag auch nur auf meist 19 bis 14°C zurückgehen (Gunnarn: 17°C) und damit teils knapp an der Tropennacht vorbeischrammen, ergeben sich in der Folge recht hohe Tagesmitteltemperaturen. Für die in Abbildung 2 mit einem grünen Stern markierte Station Sundsvall-Härnösand liegen die nächtlichen Minima bei 14°C und die Höchstwerte bei 26°C, was grob über den Daumen gepeilt eine Tagesmitteltemperatur von 20°C bedeutet. Dass dies deutlich mehr ist als zu der Zeit normalerweise zu erwarten ist, zeigt Abbildung 3. Dort ist das Klimadiagramm von Sundsvall-Härnösand zu sehen. Immerhin weicht die geschätzte Mitteltemperatur um 5°C von der klimatologisch zu erwartenden ab. In Gunnarn dürfte es sogar noch etwas mehr sein.*
Dipl.-Met. Martin Jonas
Deutscher Wetterdienst Vorhersage- und Beratungszentrale Offenbach, den 11.07.2025